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 Antworten christlicher Theologie

Die Antwort auf die Herausforderung des christlichen
Gottesglaubens durch die moderne Religionskritik
 
Heinz Zahrnt (1915-2003), evangelischer Theologe und Publizist, setzt sich in seiner Schrift "Stammt Gott vom Menschen ab" (1979) kritisch mit der Religionskritik auseinander.
Alles Reden von Gott, ob christlich oder nicht christlich, muss heute durch den „Feuerbach" der neuzeitlichen Religionskritik hindurch und sich mit dem Projektionsverdacht auseinandersetzen. Seine Überlegungen ordnet er anthropologisch, historisch,  biblisch,  theologisch, und human-gesellschaftlich.

 

 Kurzthesen (ausführliche Erörterung durch Anklicken der Überschrift)


Der anthropologische Befund

1. 
Es gibt keine Möglichkeit einer absoluten Reinigung von dem Verdacht der Projektion.

2.
Angesichts des Problems der Projektion befinden wir uns in einem Dilemma, das wir nicht rational lösen, sondern nur existenziell bestehen können.

3. 
Der Mensch ist das fragende Wesen in der Welt, das nicht aufhören kann, immer neu über sich hinaus zu fragen und so sich ständig zu transzendieren.

 

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Der historische Befund

4. 
Die Religion kommt nicht erst sekundär zum Menschsein des Menschen hinzu, sondern sie gehört von Anfang an zu ihm.

5. 
Die geschichtliche Entwicklung hat der Religionskritik nicht Recht gegeben - sie hat sie eher widerlegt als bestätigt.

 

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Der biblische Befund

6. 
Dieselbe Bibel, die es dem Menschen strikt verbietet, sich irgendein Bild von Gott zu machen, ist zugleich voller menschlicher Bilder und Vorstellungen von Gott.

 

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Der theologische Befund

7. 
So gewiss sich die Offenbarung Gottes an Menschen wendet, so gewiss geht das menschliche Reden von Gott nicht ohne Projektionen ab.

8. 
Die Möglichkeit von Projektionen schließt den Anhalt an der Wirklichkeit nicht aus, sondern ein.

9. 
Der Vorwurf der Projektion fordert und ermöglicht die Säuberung der menschlichen Vorstellungen von Gott.

10. 
Die entscheidende Antwort auf die Herausforderung durch die moderne Religionskritik besteht darin, dass die Theologie sich bemüht, den Glauben an Gott in der Wirklichkeit der Welt zu bewahrheiten und auf diese Weise den Verdacht der Projektion durch Verifikation zu entkräften.

 

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Der human-gesellschaftliche Befund

11.
In der Auseinandersetzung zwischen Gottesglaube und Atheismus entscheidet sich Recht oder Unrecht des Redens von Gott am Verständnis des Menschen, daran, was der Glaube an Gott für die Menschlichkeit des Menschen austrägt.

12. 
Die Christen haben die Welt nicht nur im Sinne Jesu von Nazaret theologisch zu interpretieren, sie haben sie auch sozial zu verändern.

 

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nach: H. Zahrnt: Stammt Gott vom Menschen ab? Zürich 1979




Mehr zu H. Zahrnt (Wikipedia)


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