„Gott ist ,,nichts anderes"
als die Intelligenz, die sich der Mensch wünscht und von der er nicht
weiß, dass er sie selber hat. ,,Was bejahst du, was vergegenständlichst
du also in Gott? Deinen eigenen Verstand. Gott ist dein höchster Begriff
und Verstand, dein höchstes Denkvermögen... Was ich im Verstande
als wesenhaft erkenne, setze ich in Gott als seiend: Gott ist das, was
der Verstand als das Höchste denkt. Was ich aber als wesenhaft erkenne,
darin offenbart sich das Wesen meines Verstandes, darin zeigt
sich die Kraft meines Denkvermögens"
(Sämtliche
Werke Hg. W. Bolin, Bd.VI, S.47f).
"Der Glaube an das Leiden Christi
bedeutet nur: Wer für andere leidet, handelt göttlich; das Bekenntnis
zu seiner Auferstehung drückt nur den Wunsch nach Unsterblichkeit
aus. ,,Die Grunddogmen des Christentums sind erfüllte Herzenswünsche“
(ebd. 168).
,,Was er (der Mensch) selbst
nicht ist, aber zu sein wünscht, das stellt er sich in seinen Göttern
als seiend vor; die Götter sind die als wirklich gedachten, die in
wirkliche Wesen verwandelten Wünsche des Menschen; ein Gott ist der
in der Phantasie befriedigte Glückseligkeitstrieb des Menschen"
(Bd. VIII,
250).
Feuerbach
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