Biographie |
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1818 | geboren in Trier. ursprünglich waren sowohl Vater als auch Mutter Juden Vater war Jurist, konnte jedoch wegen seines jüdischen Glaubens die Praxis nicht weiterführen und konvertierte so 1817 zum evangelischen Glauben. Vater untertänig, vermögend, französisch-aufgeklärt, liest den Kindern Voltaire, Racine und Rousseau vor Mutter: verschwiegen, ängstlich-ungeistig |
Religionswechsel wegen Beruf |
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1824 | Marx wurde zusammen mit den anderen Kindern konvertiert | |
1825 | Seine Mutter wurde schließlich konvertiert. Dieses Erlebnis (Religionswechsel wegen Beruf) wurde prägend für Marx' Verhältnis zur Religion | |
1830-35 | Marx besuchte ein Gymnasium; er war überdurchschnittlich begabt; war aggressiv, ein Fremder unter Fremden |
Entfremdung |
1835 | beginnt ein Jurastudium in Bonn | |
1836-41 | Studium in Berlin (hauptsächlich Philosophie) | |
1841 | Doktor der Philosophie: nur Dissertation, keine Prüfung sein linkes Denken war Hindernis für eine akademische Laufbahn |
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1841/42 | Redakteur der Rheinischen Zeitung; erster Kontakt zur Sozialen
Frage Probleme mit der Zensur |
Konflikt mit der Obrigkeit |
1843 | mußte er die Tätigkeit aufgeben, die Zeitung wurde verboten | |
März 1843 | Heirat mit Jugendfreundin Jenny von Westphalen; lebte eine Weile von der Mitgift; wurde Ehefrau und Sekretärin. Sie identifizierte sich vollständig mit Marx' Ideen | |
1843-45 | Marx ging in das liberale Frankreich, wo er an der Herausgabe der deutsch-französischen Jahrbücher teilnahm. Er schrieb Artikel für die sozialistische Zeitung Vorwärts; lernte Heinrich Heine kennen | |
1845 | Ausweisung aus Frankreich auf Druck der preußischen Regierung. Marx siedelt nach Brüssel über, wo er Friedrich Engels kennenlernt. Marx besucht kommunistische Kongresse in London |
Kontakt mit FriedrichEngels |
1848 | Revolution von 1848 Zweiter Kommunistischer Kongreß: zusammen mit Engels veröffentlicht er das Kommunistische Manifest Marx nimmt an der Neuen Rheinischen Zeitung teil |
Kommunistisches Manifest |
1849 | Ausweisung aus Preußen, geht nach Paris, wo er erneut ausgewiesen wird; Übersiedelung nach London | |
1859-67 | ausgedehntes Studium der politischen Ökonomie, arbeitet für
diverse Zeitungen Zur Kritik der politischen Ökonomie, Band I: Kapital stellte Thesen auf über die Bewegung der kapitalistischen Produktion => historischer Materialismus; Hintergründe waren die Erscheinungen in England Armut, Krankheit Marx'; Engels, der Sohn eines Textilfabrikenbesitzers half oft aus |
historischer Materialismus |
1860 | Marx liest Darwins Evolutionstheorie und findet seine Ansicht darin wieder | |
1861 | Die preußische Staatsbürgerschaft wird ihm erneut verweigert | |
1864 | Gründung der Sozialistischen Internationale (Treffen der sozialistischen Bewegungen), hatte Probleme mit der Kleinstaaterei in Europa | |
1872 | Verlegung der Sozialistischen Internationale in die USA | |
1876 | Auflösung der Internationale | |
1881 | Tod seiner Frau Jenny; Karl Marx zu krank, um an ihrem Begräbnis teilzunehmen | |
Januar 1883 | Tod seiner Tochter Jenny | |
14.3.1883 | Tod von Karl Marx |
Aufhebung des eklatanten Auseinanderklaffens (und -driftens) der Klassen, d.h. von Reich und Arm. Anlaß dafür war die Beobachtung der Mißstände im 19. Jahrhundert, die besonders stark in England ausgeprägt waren.
Karl Marx lernte als linker Philosoph schon bald die repressive
Obrigkeit kennen. Zusammen mit seinen Erfahrungen mit den Auswirkungen
der Industriellen Revolution formt sich in ihm eine Gedankengebäude,
das nach radikalen Umwälzungen der Gesellschaftsstrukturen
ruft. Er sieht in der "bourgeoisen Produktionsmethode", die auf
der Ausbeutung des Proletariats gründet, die Ursache des sozialen
Elends und erkennt an, daß die Industrialisierung irreversible Veränderungen
an der Gesellschaft gebracht hat. Kirchen und landesfürstlicher Obrigkeit
wirft er vor, daß sie das Kapital unterstützen. Seine Alternative liegt in der Abschaffung jeglichen Privateigentums an Produktionsmitteln und der Aufhebung der menschlichen Selbstentfremdung. Das kapitalistische System geht an sich selbst zugrunde. Am Ende steht die klassenlose Gesellschaft, in der es weder Unterdrücker noch Unterdrückte gibt. |
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© Andreas Schmidt 1997
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