Die Reli-Rallye --Kreuz und Quer durchs Internet .... Was ist ein Symbol?
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Symbole sind Zeichen, Sinnbilder oder Gegenstände, die eine bestimmte Bedeutung haben.
Sie stehen zeichenhaft für etwas anderes, mit den Sinnen nicht direkt Wahrnehmbares.
Oft lösen sie auch bestimmte Gefühle aus.

Fast alle Religionen haben Symbole, in denen sich für Gläubige Göttliches zeigt bzw. wo das Bild, das Zeichen etc. über sich selbst hinaus weist. Symbole sind Bilder des Glaubens.
 
 
Die großen Religionen Damit sind nicht nur im engen Sinne religiöse Symbole gemeint (für Christen z.B. das Kreuz als Zeichen für das Leiden und Sterben Jesu; Brot und Wein des Abendmahls sind Symbole seiner Gegenwart und Liebe). 

Vielmehr kann gerade in alltäglichen Zeichen symbolhaftes stecken (s. Text von P. Tillich).
So ist z. B. der Weg (als Bild) auch Symbol, ein religiöses Symbol.
(s.Symbole in der Werbung oder die Interpretation der Exodusgeschichte von Drewermann)


Ein Erkennungszeichen - Wie das Wort Symbol entstand
 

.............Passt der Schlüssel ?

Die Griechen brachen z.B. ein Tontäfelchen, eine Tonscherbe oder einen Ring in zwei Hälften. Traf man sich später wieder, so konnte man die ursprüngliche Begegnung daran erkennen, dass sich die Bruchstücke wieder zusammenfügen ließen.
Es waren sozusagen Puzzleteile, an denen man sich wieder erkennen konnte.
Zusammenfügen heißt in griechischer Sprache „symballein";
symbolon: Wahrzeichen, Merkmal "Symbol" .
 

Der Bgriff Symbol bei Wikipedia

 


"Was ist ein Symbol?"
Der Theologe Paul Tillich (1886-1965)
erklärt es in einem wissenschaftlichen Text genauer

 

Was ist ein Symbol?

Das erste und fundamentale Merkmal aller repräsentativen Symbole ist ihre Eigenschaft, über sich hinauszuweisen. Symbole enthalten einerseits einen symbolischen Stoff. Dieser kann ein Wort in seiner gewöhnlichen, konkreten Bedeutung sein oder die empirische Gestalt einer historischen Persönlichkeit oder die konkreten Züge eines Menschengesichts (in der Malerei) oder ein menschlicher Konflikt (im Drama) oder ein menschliches Ideal (in der Beschreibung des Göttlichen).

Aber dieser Stoff in seiner wörtlichen Bedeutung oder seinem konkreten Dasein ist nicht das, worum es im Symbol geht. Wenn der Stoff symbolisch gebraucht wird, weist er auf etwas hin das nicht unmittelbar ergriffen, sondern nur indirekt ausgedrückt werden kann. Dieses eigentlich Gemeinte ist das zweite Element, das in einem Symbol enthalten ist. Es kann z. B. ein Komplex von Assoziationen sein, die mit einem Wort verbunden sind, oder das Wesen eines Menschen, das die empirische Beobachtung transzendiert, oder eine Dimension der Wirklichkeit, die sich uns im täglichen Leben entzieht und in einem künstlerischen Werk zum Ausdruck kommt. Oder es kann - in einem religiösen Symbol - der letzte Seinsgrund sein, der nicht anders als durch Symbole, deren Stoff der endlichen Welt entnommen ist, ausgedrückt werden kann. Das zweite Merkmal der repräsentativen Symbole ist, dass sie an der Wirklichkeit teilhaben, auf die sie hinweisen. Dies ist durch das Beiwort »repräsentativ« ausgedrückt.

Dieser Gedanke bringt uns zu dem dritten Merkmal aller repräsentativen Symbole: Sie können nicht willkürlich erfunden werden. Ihre Entstehung ist nicht wie die der bloßen Zeichen eine Sache der Zweckmäßigkeit und der Konvention. Bildlich gesprochen, kann man daher sagen, dass Symbole geboren werden und sterben. Das vierte Merkmal repräsentativer Symbole ist ihre Macht, Dimensionen der Wirklichkeit zu erschließen, die gewöhnlich durch die Vorherrschaft anderer Dimensionen verdeckt sind. Aber der menschliche Geist könnte diese neuen Dimensionen nicht ergreifen, wenn das Symbol nicht gleichzeitig auch in ihm eine neue Dimension öffnete. Historische Symbole erschließen Möglichkeiten, die von dem täglichen historischen Geschehen verdeckt sind. Künstlerische Symbole - und das heißt, alle echte Kunst - erschließen dem menschlichen Geist eine Dimension, die allem Wirklichen als ein Sinngrund innewohnt, die der Mensch aber nur in dem ästhetischen Erlebnis erfassen kann. Religiöse Symbole vermitteln die Erfahrung der letzten Wirklichkeit durch Dinge, Personen und Ereignisse, die durch ihre vermittelnde Rolle selbst »heilig« werden.

Symbole können in ihrer Wirkung auf einzelne Menschen und Gemeinschaften sowohl aufbauende, integrierende, wie zerstörerische, zersetzende Gewalt ausüben. Wir dürfen die Macht von Symbolen nicht unterschätzen; sie sind keineswegs harmlose Zeichen.


 
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Die Dimension der Tiefe (ein weiterer Text von Tillich)Fachbegriffe kurz erklärt
Symbol des freigemachten Weges