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Denkübung auf Tod und Leben
Zitate aus Presseberichten, Gutachten und Gesprächen Wolfgang Wodarg
 
 
Herztote zeigen eine Nulllinie im EKG.
Hirntote atmen nicht spontan.
Anenzephale atmen spontan, aber haben kein Gehirn.
Herztote leben heute mit Herzschrittmachern.
Herztote leben mit Herzen von Hirntoten.
Nierentote von früher leben heute mit der Dialyse.
Nierentote warten heute auf Hirntote.

 
Unfallopfer sterben am Unfallort oder werden auf der Intensivstation vorübergehend daran gehindert.

Partielles Hirnversagen wird mittels EEG vom Hirntod sicher unterschieden.

Herz, Lunge, Nieren, Leber, Pankreas, Hornhäute, Gehörknöchelchen, Knochen, Knochenmark, Darmteile und andere Körperteile können entnommen und verwertet werden.

Embryonale Hirnzellen werden Hirnkranken implantiert. Einfache Hirnfunktionen können durch Mikroelektronik übernommen werden.

Anenzephale werden in Deutschland in speziellen Heimen gepflegt.

Hirntote könnten mit Atemschrittmachern wie Anenzephale gepflegt und betreut werden.

In den USA werden anenzephalen Kindern Organe entnommen. Neben dem Hirn-Gedächtnis gibt es ein Immungedächtnis und in spinales Gedächtnis.

Embryonale Hirnzellen sind teilungsfähig und können neue Synapsen bilden.

Gentechnisch veränderte tierische oder menschliche Zellen können zu leistungsfähigem Gewebe kultiviert werden.

Die Intensivstation verlässt man als Lebender, als Toter oder teils teils.

Organentnahme beim Beatmeten mit irreversiblem Hirnversagen wird ohne Legaldefinition des Hirntodes als Tötung abgelehnt.

Abschalten der Geräte beim Beatmeten mit irreversiblem Hirnversagen ohne vorherige Organentnahme wird nicht als Tötung angesehen.

Hirntote werden vor der Organentnahme sediert.

Organspende soll bei paarigen Organen zum Beispiel durch nahe Verwandte möglich sein.

Organentnahme bei Leichen ist ohne Einwilligung üblich und würde gegebenenfalls geringer geahndet als Diebstahl.

Hirntote sind zeugungsfähig oder können Kinder empfangen, austragen und gebären.

Leben ist ohne Sterben nicht möglich.

"Statt einer neuen technokratischen und zweckgeleiteten Todesdefinition plädiere ich für die Diagnose «irreversibles Hirnversagen» als Voraussetzung einer freiwilligen Organspende Todgeweihter. Wer Organspendern und Organempfängern Erleichterung und unserer Gesellschaft einen ehrlichen Umgang mit dieser neuen Technik sichern will, der sollte Vertrauen schaffen und den erforderlichen politisch-medizinisch-ethischen Konsens auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner aufbauen. Der lautet zur Zeit: Eine Organspende bedarf grundsätzlich der ausdrücklich dokumentierten Zustimmung der Spender. Nur über diesen zugegeben mühsamen Weg können Angst und Misstrauen durch Hochachtung und Dankbarkeit ersetzt werden. Nur auf einer solchen Vertrauensbasis ist langfristig mit einer größeren Opferbereitschaft potentieller Organspender zu rechnen."

Über den Autor
Wolfgang Wodarg, geboren  1947, Dr. med., studierte Medizin in Berlin und Hamburg. Seit1994 Mitglied des Bundestages und stellvertretender Vorsitzender der ASG (Arbeitsgemeinschaft der Sozialdemokraten im Gesundheitswesen). Mitglied der Arbeitsgruppe Gesundheit der SPD-Bundestagsfraktion.
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